Nach seinem spektakulären Erfolg als Alberich, Jochanaan und Wotan/Wanderer im Jubiläums-Ring 2013, eine Rolle, die er in den folgenden neun Jahren verkörperte, sowie als Jack Rance in der Saisoneröffnungspremiere 2013/14 an der Wiener Staatsoper wird Tomasz Konieczny in den nächsten Jahren in diesem Haus u.a. als Jochanaan, Holländer und in weiteren bedeutenden Opernpartien zu erleben sein.
In den kommenden Jahren wird Konieczny auch an der Metropolitan Opera als Pizarro, Bayreuther Festspieleals Wotan/Wanderer, Opernhaus Zürich und Staatsoper Hamburg als Holländer gastieren.
Darüber hinaus gründete er im Sommer 2023 das Baltic Opera Festival in der Dreistadt (Danzig–Sopot–Gdingen), bei dem er als Künstlerischer Leiter tätig ist. Durch seine Initiative kehrte die Oper in die Waldoper in Sopot zurück.
Tomasz Konieczny wurde 1972 in Łódź, Polen, geboren und studierte zunächst Schauspiel an der dortigen Filmhochschule. Er arbeitete als Theaterschauspieler und wirkte in verschiedenen Film- und Fernsehproduktionen mit. Sein Gesangsstudium begann er an der Fryderyk-Chopin-Musikakademie in Warschau und setzte es an der Hochschule für Musik in Dresden bei Prof. Christian Elßner fort. 1998 wurde er Preisträger des 33. Internationalen Dvořák-Gesangswettbewerbs in Karlsbad.
in Operndebüt gab er 1997 an der Oper Posen als Figaro in „Le nozze di Figaro“. Engagements führten ihn u.a. nach Leipzig, St. Gallen, Chemnitz und Mannheim, wo er 2002 festes Ensemblemitglied des Nationaltheaters wurde und den Arnold-Petersen-Preis für junge talentierte Künstler erhielt. 2005 sang er in der Deutschen Oper am Rhein den Osmin in „Die Entführung aus dem Serail“ und 2006 den Wotan in „Das Rheingold“. Von 2006 bis 2014 gehörte er zum Ensemble der Deutschen Oper am Rhein, wo er u.a. als Golaud, Amfortas, Kurwenal, Holländer, Barak, Balstrode, Selim, Falstaff und Escamillo zu sehen war.
Seit 2006 tritt er regelmäßig bei den Budapester Wagner-Tagen auf und interpretierte dort u.a. Amfortas, 2007 und 2009 Wotan („Die Walküre“), 2010 den Wanderer und 2010/11 Kurwenal. 2008 feierte er sein Debüt als Alberich in „Das Rheingold“ und „Siegfried“ an der Semperoper Dresden, wo er 2016 mit großem Erfolg als Telramund in „Lohengrin“ und erneut als Alberich in „Das Rheingold“ unter der Leitung von Christian Thielemann auftrat.
Am Teatro Real Madrid gastierte er als Dr. Kolenatý in „Die Sache Makropulos“. 2010 debütierte er auch als die vier Bösewichte in „Hoffmanns Erzählungen“ am Prager Nationaltheater (Narodni Divadlo), wo er 2011 als Amfortas in der „Parsifal“-Premiere großen künstlerischen Erfolg feierte. Im April 2010 gab er ein fulminantes Debüt als Alberich im „Ring des Nibelungen“ an der Deutschen Oper Berlin, 2011 folgte sein Debüt als Biterolf in „Tannhäuser“ an der Opéra National de Paris, wo er 2017 als Telramund in „Lohengrin“ einen spektakulären Erfolg feierte.
2012 gab Konieczny sein Debüt als Pizarro in „Fidelio“ im Kennedy Center in Washington mit dem NSO und an der Bayerischen Staatsoper München sowie bei den Salzburger Festspielen als Stolzius in Zimmermanns „Die Soldaten“. 2016 feierte er in Salzburg als Jupiter in Strauss’ „Die Liebe der Danae“ unter der Leitung von Franz Welser-Möst besonderen Erfolg.
2013 wurden zwei bedeutende Aufnahmen von Wagners „Ring des Nibelungen“ veröffentlicht. In der Aufnahme unter der Leitung von Marek Janowski (Pentatone Classics) interpretiert Konieczny die Rolle des Wotan, während er in der zweiten Aufnahme (Deutsche Grammophon) unter der Leitung von Christian Thielemann die Partie des Alberichs singt. Beide Aufnahmen wurden von Kritik und Publikum hoch gelobt. 2015 erschien eine weitere Einspielung von „Das Rheingold“ mit Konieczny als Alberich unter Sir Simon Rattle. 2017 erschienen die DVDs/Blu-rays von „Lohengrin“ (Thielemann/Beczala/Netrebko/Konieczny) und „Die Liebe der Danae“ (Welser-Möst/Stoyanova/Konieczny).
2014 debütierte Konieczny brillant als Jochanaan in „Salome“ in der Carnegie Hall in New York, und im November 2015 feierte er einen großen persönlichen Erfolg als Titelheld in Bergs „Wozzeck“ an der Lyric Opera of Chicago. Im Mai 2017 debütierte er an der Mailänder Scala als Komtur in „Don Giovanni“, im Oktober an der Canadian Opera Company als Mandryka in „Arabella“, im Januar 2018 am Théâtre du Capitole in Toulouse als Wotan in „Die Walküre“ und im März 2018 am New National Theatre Tokyo als die Bösewichte in „Hoffmanns Erzählungen“.
Zur Eröffnungspremiere der Bayreuther Festspiele 2018 debütierte er unter der Leitung von Christian Thielemann als Telramund in „Lohengrin“. Kurz darauf war er beim Edinburgh International Festival als Vater in „Hänsel und Gretel“ zu hören und trat beim Chopin und sein Europa Festival 2018 in Warschau mit einem Liederabend auf, bei dem er seine neue CD „Winterreise“ (neu auf Polnisch gedichtet) präsentierte.
Am 9. März 2019 gab Konieczny sein Debüt an der Metropolitan Opera in New York als Alberich in „Das Rheingold“. Die New York Times schrieb darüber: „Der herausragende Sänger der Besetzung war Tomasz Konieczny, ein kraftvoller Bass, der mit seinem Debüt an der Met durchbrach. Mit einer großen, durchdringenden Stimme, die durch das Orchester schneiden kann, machte Herr Konieczny Alberich schneidend und gefährlich.”
Die Wiener Staatsoper ist seit 2009 ein künstlerisches Zuhause für Konieczny, wo er vom Wiener Publikum stets stürmisch empfangen wird. Mit Beschluss des Ministerrats vom 3. Mai 2017 wurde bestätigt, dass die Verleihung der österreichischen Staatsbürgerschaft an Tomasz Konieczny im besonderen Interesse der Republik liegt. Am 16. Januar 2019 wurde Tomasz Konieczny auf der Bühne der Wiener Staatsoper zum Österreichischen Kammersänger ernannt.
Darüber hinaus ist Tomasz Konieczny auch als Konzertkünstler äußerst erfolgreich. Sein Repertoire umfasst Werke wie Bachs „Matthäuspassion“, das „Weihnachtsoratorium“, Händels „Messias“ und Mendelssohns „Elias“, das „Requiem“ von Mozart, Verdi und Dvořák, Beethovens 9. Symphonie, Dvořáks „Stabat Mater“, Pendereckis „Kosmogonia“, „Lukaspassion“, „Sieben Tore von Jerusalem“ und Maciejewskis „Messa da Requiem“ sowie Lieder von Strauss, Rachmaninow, Twardowski, Penderecki, Nowak, Beethoven, Moniuszko, Schubert, Mahler, Mussorgsky und anderen großen Komponisten.